Wolfgang Slany – InformatikerInnen Kurzinterview

Wolfgang Slany ist Professor an der Technischen Universität Graz und leitet dort das Institut für Softwaretechnologie. Er setzt sich aktiv dafür ein, bereits Kindern das Programmieren beizubringen.

Woran arbeiten Sie zur Zeit?

  1. Programmieren von Apps, direkt am Handy durch Jugendliche, mit Fokus auf Spaß und Einfachheit. Das weltweite Projekt dazu heißt Catrobat. (Die dazugehörige App dazu ist Pocket Code, A.d.R.)
  2. Agile Softwareentwicklung.

Was ist für Sie Informatik?

Informatik ist für mich extrem spannend und lustig 🙂 aber auch ernst bis hin zu extrem gefährlich 🙁

Was sind für Sie Herausforderungen der Gegenwart, bei denen Informatik helfen kann?

Umweltprobleme, gewalttätige Konflikte, Armut, Unterdrückung: darunter leiden große Teile der Menschheit. Gleichzeitig beschleunigen sich viele Aspekte der Gesellschaft, zum Teil exponentiell. Viele InformatikerInnen und andere sind der Meinung, dass wir auf eine Informatik-getriebene technologische Singularität hinsteuern, die auf einen Schlag, in sehr naher Zukunft, alles völlig verändern wird. Hoffentlich zum Guten. Wir leben in spannenden Zeiten!

Was haben Sie in der Auseinandersetzung mit Informatik gelernt?

Die Prinzipien der Informatik sind allgegenwärtig, z.B. in der Biologie, und erlauben es, viele Probleme praktisch lösen zu können. Es gibt zwar Grenzen, die effektiv nicht überschritten werden können, aber das „Machbare“ ist erstaunlich vielfältig und faszinierend.

Warum sollten sich StudentInnen für Informatik entscheiden?

Informatik ist wahnsinnig breit und vielfältig, von Kinderpsychologie bis zur Hardware, von Design bis hin zu künstlicher Intelligenz und Quantenkryptographie. Das spiegelt sich auch in den angebotenen Studien wieder, und es gibt daher unglaubliche Möglichkeiten der Selbstverwirklichung.

Persönliche Voraussetzungen von guten Studierenden IMHO: Intelligenz, neugierig und offen Neues auszuprobieren, Dinge verstehen wollen, Experimentierfreude, über den Tellerrand blicken, innovativ, begeisterungsfähig, mit kindlicher Naivität an die Dinge herangehen. Kreativität kann hilfreich, aber auch hinderlich sein. Selbstständig, flexibel aber auch pragmatisch, und vor allem: gut gelaunt 😉

Was fehlt der Informatik in Österreich?

Der Nachwuchs!

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