Wann hat man das Zeug zum Informatiker oder zur InformatikerIn?

Wann hat man das Zeug zum Informatiker oder zur Informatikerin? Wer ab dem kommenden Semester in Wien Informatik studieren will, muss sich diese Frage jetzt umso gründlicher stellen. Denn ab sofort werden an den Wiener Universitäten Aufnahmeverfahren für die Zulassung zum Informatikstudium durchgeführt.
Die wichtigsten Fakten:
  • Die Anmeldefrist läuft bereits.
  • Anmeldungen für die Reihungstests sind bis 15.7. 2016 möglich.
  • Die Tests finden am 2.9. 2016 statt.
  • Am 10.9. werden die Ergebnisse bekannt gegeben.

Breiteres Verständnis von Informatik

Die TU Wien und die Universität Wien haben sich auf ein gemeinsames Aufnahmeverfahren geeinigt, um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten. An den anderen österreichischen Universitäten werden derzeit noch keine Aufnahmeverfahren durchgeführt. An der TU Wien wird es 581 Studienplätze für Informatik-EinsteigerInnen geben, an der Universität Wien werden es 252 Studienplätze sein.

Beide Universitäten nützen die Aufnahmeverfahren, um interessierten SchülerInnen ein breiteres Bild von Informatik zu vermitteln.

Programmier- oder andere Technikkenntnisse sind nicht notwendig und bringen KandidatInnen auch keine Vorteile: In der Informatik geht es um Logik, Verstehen, Modellieren und Abstrahieren. Programmieren ist nur eine von vielen Tätigkeiten in der Informatik.

Die Testaufgaben werden demnach auch auf allgemeine Logik- und Verständnisqualitäten abzielen als auf technisches Knowhow. Ein weiterer positiver Effekt, den sich die Universitäten von dieser Form des Aufnahmeverfahrens erhoffen, ist mehr weibliche Informatiknachwuchs. Technisches Knowhow, bei dem HTL-Schüler (diese sind überwiegend männlich) einen Vorsprung haben, ist in den Aufnahmetests nicht gefragt. Das – und das breitere Verständnis von Informatik – soll auch Schülerinnen motivieren, ein Informatikstudium zu beginnen.

Ziel: mehr Studentinnen

Bei den Testaufgaben wurde auch darauf geachtet, Aufgaben, die Frauen – laut psychologischen Studien – benachteiligen könnten, zu entfernen, um gleiche Voraussetzungen für alle zu schaffen.
Der Frauenanteil bei den heimischen Informatik-Studierenden liegt bei unter 20 Prozent. Ausreißer nach oben sind die Studiengänge der Universität Wien (durchschnittlich 30 Prozent Frauen, 40 Prozent bei Informatikpädagogik), Ausreißer nach ist der Studiengang Technische Informatik an der TU Wien mit nur sieben Prozent Frauen.

Was macht Informatik aus?

Mit der Anmeldung zum Aufnahmetest erhalten BewerberInnen Zugang zu Materialien für die Vorbereitung.
Einen umfassenden Blick auf die Aufgabengebiete der Informatik bietet auch unsere Interviewreihe „InformatikerIn der Woche“: ForscherInnen erzählen über ihre Projekte, ihr Verständnis von Informatik und ihre Sicht auf die Gründe, warum ein Informatikstudium Sinn macht.
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