Achtung vor Phishing Mails in der festlichen Jahreszeit!

Die Weihnachtszeit bringt nicht nur Geschenke, sondern auch erhöhte Phishing-Gefahr, vor allem durch betrügerische E-Mails. Experten, wie Stefan Rass von Informatik Austria, warnen vor der geschickten Ausnutzung unserer Online-Aktivitäten und der festlichen Stimmung.

Stefan Rass ist Mitglied bei Informatik Austria, einem Zusammenschluss der Informatik an österreichischen Universitäten und Forschungsinstituten. Er arbeitet als Full Professor an der Universität Linz am LIT Secure and Correct Systems Lab sowie als Assoc. Professor am Institut für Artificial Intelligence und Cybersecurity der Universität Klagenfurt. 

Wie kommen Phishing-Mails ins Postfach?

Rass erklärt, dass Kontaktdaten oft über die Cookie-Einstellungen oder das Akzeptieren der Nutzungsbedingungen auf sozialen Netzwerken oder besuchten Websites erlangt werden: „Oft ist die Weitergabe von Kontaktinformationen ein Teil des Geschäftsmodells oder dient gezielteren Werbe- oder Angebotszwecken, und so gelangen die Kontaktdaten, die man auf einer Webseite des eigenen Vertrauens eingibt, rasch und einfach an viele weitere Stellen“.

Wie schützt man sich?

Die Entwicklung von generativer KI hat Phishing-Mails überzeugender gemacht, sodass vormals typische Merkmale, wie schlechte Grammatik, keine zuverlässigen Anzeichen mehr sind. Rass betont die Bedeutung von Hausverstand und Hinterfragen der Informationen als effektiven Schutz. Er warnt vor Tricks wie „Scare-Ware“ und „Verwandtentricks“ und rät zur Vorsicht bei unverlangten Angeboten.

Was tun bei einem Angriff?

Opfer sollten den Betrug sofort bei den zuständigen Polizeistellen melden und nicht auf Forderungen eingehen. Bei Unsicherheit ist eine unabhängige Meinung einzuholen, bevor Transaktionen erfolgen. 

Bei versehentlich gekauften Dienstleistungen „sollte man nicht unmittelbar Zahlungen veranlassen und vorher mit Konsument:innenschutz, Arbeiterkammer und anderen Stellen Rücksprache halten. […] In jedem Fall sollte man die Situation immer hinterfragen, auch ruhig ein paar Nächte darüber schlafen und keinesfalls unter Druck oder Angst unüberlegt reagieren,“ rät Rass.

Tipps zur Erschwerung von Phishing-Angriffen:
– Nicht unüberlegt auf Weblinks klicken, sondern Links vorher überprüfen.
– Vorsichtig mit persönlichen Informationen umgehen und informieren, wer sie erhält und nutzt.

Besondere Vorsicht in der Weihnachtszeit

Die Weihnachtszeit, eine Zeit erhöhten Konsums, kann die Menschen besonders anfällig für Phishing-Angriffe machen. Einsamkeit und der Wunsch nach menschlichem Kontakt können die Wachsamkeit verringern. Rass empfiehlt, in dieser Zeit besonders aufmerksam zu sein und nicht vorschnell auf ungewöhnliche Angebote einzugehen, egal ob sozialer oder kommerzieller Art.

Kommunikationsdienstleister bieten umfangreiche Sperr-Möglichkeiten von Online-Diensten an, von denen geraten wird, zu deren Gebrauch ausdrücklich geraten wird, um Phishern entgegenzuwirken. 

Opfer muss aktiv werden

Abschließend betont Rass, dass es keinen 100%igen Schutz vor Phishing gibt. Allerdings können Phishing-Angriffe nur dann erfolgreich sein, wenn das Opfer selbst auch aktiv auf Phishing reagiert. „Hierzu kann man mehr oder weniger subtil verleitet werden, aber bei der Rückfrage nach dem eigenen ´Empfinden‘, ob die von mir verlangte Aktion sich „richtig“ anfühlt, kann der eigene Instinkt oft einen besseren Schutz als alle technischen Gegenmaßnahmen bieten“, meint Rass. 

Also: Immer wachsam bleiben, vorsichtig mit persönlichen Informationen umgehen und sich nicht von Phishern täuschen lassen, besonders im Weihnachtseinkaufsrausch!

Ansprechpersonen für Medienanfragen: kontakt@informatikaustria.at

Weitere Informationen: Die Plattform „Informatik Austria“ ist ein Zusammenschluss der Informatikfakultäten und Informatikinstitute der österreichischen Universitäten. Das Ziel besteht darin, die heimische Informatik zu vernetzen, zu stärken und zu fördern sowie als erste Anlaufstelle für Fragen rund um das Thema Informatik aufzuklären und zu dienen.

Mitglieder von Informatik Austria sind

die Technische Universität Wien
die Technische Universität Graz
die Universität Wien
die Universität Linz
die Universität Salzburg
die Universität Innsbruck
die Universität Klagenfurt
das Institute of Science and Technology Austria


Pressemitteilungen:

Social Media: